In den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 ging das durchschnittliche Jahreseinkommen für Ingenieure mit Berufserfahrung um ca. 500,- EUR oder um -0,9 Prozent zurück. Ursache dafür sind in erster Linie noch kürzere Arbeitszeiten zu Jahresbeginn in Folge der wirtschaftlichen Flaute. Das ist das Ergebnis der Einkommensstudie 2010 der VDI Nachrichten. Sie bietet den umfangreichsten Gehaltsüberblick für Ingenieure in Deutschland.
Allerdings besteht laut der Umfrage die Chance, dass die Ingenieure aufgrund des stark angestiegenen Auftragsbestands die Einbußen bis Ende des Jahres wieder kompensieren können.
Abgesehen davon bietet sich je nach Branche ein divergierendes Bild.
Bei den Energieversorgern (+6,7%) sowie im Bereich der Informationstechnologie (+5,9%) sind die Einkommen bereits im ersten Halbjahr sogar deutlich angestiegen. Die stärkste Negativentwicklung gab es dagegen in der
Automobilindustrie (-4,7%) sowie in der Elektronik- und Elektrotechnik (-4,3%).
Betrachtet man die absoluten Zahlen, so führen trotz eines Einbruchs immer noch die in der Chemie- und Pharmaindustrie tätigen Ingenieure mit durchschnittlich 61.400,- EUR das Feld an, gefolgt von den Energieversorgern (59.200,- EUR). Maschinenbau und Automobilindustrie liegen im durchschnittlichen Jahreseinkommen von 56.400,- EUR nur knapp noch über dem Schnitt. Am schlechtesten bezahlt werden Ingenieure im Bereich der Baubranche.
Entscheidend für das Einkommen ist neben der Branche auch die Betriebsgröße. So verdient ein Ingenieur in einem kleinen Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern
ca. 38.400,- EUR, in einem Unternehmen mit über 5000 Beschäftigten 45.400,- EUR.
Allerdings hat sich seit Beginn der Wirtschaftskrise der Abstand zwischen Klein- und Großbetrieben halbiert.
Berufsanfänger erhalten übrigens zwischenzeitlich im Schnitt
40.800,- EUR (-1,0%).