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weitblick Heidelberg

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1. Mai 2010 in Heidelberg

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01.05.2010 Die 1. Maifeier in Heidelberg war gut besucht. Knapp 1.000 Menschen beteiligten sich an der Maifeier oder interessierten sich für die vielfältigen Infostände auf dem Heidelberger Marktplatz.

Einstimmungstrommeln Bismarckplatz

Unser Hoffen vom angekündigten Regen verschont zu werden erfüllte sich fast vollständig. Bis 13.40 Uhr hatte es nicht geregnet, aber dann kam er gewaltig, der Regen und beendete unser schönes Fest eine Stunde früher als geplant.

Aber der Reihe nach.

Bismarckplatz 10.30 Uhr, die Trommelgruppe LOLOKAN legte los, der Platz füllte sich langsam, aber stetig. Erstaunlich viele Familien mit Kindern, auch noch ganz Kleinen. Von Vertrauensleuten und Betriebsräten gemalte Transparente und ganz viele Fahnen der DGB Gewerkschaften waren zu sehen.

AZV als Losung wieder aktuell

Arbeitszeitverkürzung (AZV) um mehr Beschäftigung zu sichern wurden im Demozug wieder mitgetragen. Aber auch witzige, sehr ernst gemeinte Losungen wie zu Hartz IV, der Beendigung des Krieges in Afghanistan und zur Beschneidung der Macht der Banken waren zu sehen.

Beim Abmarsch zum Rathaus um 11.00 Uhr waren wir nach Polizeiangaben 350 Menschen, bei der Ankunft auf dem Marktplatz waren es schon über 450 Beteiligte beim Demonstationszug. Die größere Beteiligung lag sicher daran, dass Kollege Rainer Wagner, GBR Vorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen einen aktuellen Situationsbericht bei HDM gab. Aber sicher auch daran, dass dieses Mal Kollege Peter Erni, der Vorsitzende von ver.di Rhein-Neckar die Maiansprache hielt. Ein weiterer Grund sicher die allgemeine Verunsicherung in vielen Betrieben und die wieder aufflammende Aktionstätigkeit der Studierenden für bessere Bildung danach halbwegs sichere Arbeitsplätze.

Markt der Möglichkeiten

Ein buntes Bild bot sich den ankommenden Demonstranten, aber auch den zahlreichen Touristen die in Heidelberg unterwegs waren und zeitweilig bei uns Rast machten. Meistens wollten sie zwar nur günstig zu essen und trinken, aber immerhin.
Die Infostände der politischen Parteien und Selbsthilfegruppen wurden stark frequentiert, es wurde Kaffee getrunken, Meinungen ausgetauscht und Informationen gesammelt.

Für alle war was dabei

Klaus der Schonglör begeisterte die ganz Kleinen, das "Hüpfkuh-pferd" begeisterte die etwas größeren Kinder, Ballonaufblasen und Kinderschminken gab es bei der GEW. Von der Bühne aus zu sehen, ein sehr schönes buntes Bild an Aktivitäten.

Talken solo und in der Runde

Nach der Begrüßung durch Ulrike Noll, GEW, sprach Rainer Wagner, GBR Vorsitzender bei HDM. Er verurteilte vor allem die Rolle der Banken, die entweder gar kein Geld rausrücken wollen um die Produktion am Laufen zu halten, oder nur zu horrenden Zinsen. Es könne aber nicht sein, dass die Hauptverursacher der Krise die Lasten auf die Steuerzahler und Beschäftigten abwälzen. Dahinter steckt die Ankündigung: "Wir zahlen nicht für eure Krise", zumindest nicht alleine. Es gilt Widerstand gegen die Banken zu organisieren.

Kollege Peter Erni, der ver.di Vorsitzende Rhein-Neckar holte zum gesellschaftspolitischen Rundumschlag aus und traf dabei immer die richtig Schuldigen. Von Zwischenbeifall oft unterbrochen, las er den politischen Akteuren im Land die Leviten. Er erinnerte daran, dass wir mit gemeinsamen Aktionen aller DGB Mitgliedsgewerkschaften kämpfen müssen, um wieder erfolgreicher zu sein. In Fragen zum Mindestlohn, der Kopfpauschale, aber auch bei Hartz IV und der Leiharbeit, müssen wir uns zusammmen wehren. Arbeit muss zum Leben reichen, war eine seiner Kernaussagen. Überzeugend brachte Peter Erni seine Forderungen an Frau und Mann, und er machte deutlich, dass wir uns Alle zur Durchsetzung einklinken müssten. Er ließ niemanden aus der Verantwortung.

Neues vom Polit-Kabarettisten Klucke

Einhart Klucke hatte diesmal Vertreter von ver.di, der GEW und der IG Metall in der Talkrunde. Befragt wurden die Kollegen Jörg Götz-Hege zu Bildung, Wolfgang Lux zur Zukunft bei HDM , und Herbert Weisbrod-Frei zur Gesundheitsreform.
Kompetent gaben alle drei Kandidaten Meinungen und Ansichten zum Besten. Klucke aber fragte nach, auch wenn er scheinbar zufrieden war. Er erinnerte mit Zitaten von Tucholsky aus den zwanziger Jahren des vergangegen Jahrhunderts, die wieder hochaktuell sind, aber auch mit eigenen, oft böse klingenden Wahrheiten an unsere gesellschaftspolitischen Wirklichkeit im Land.
Einigen blieb manchmal das Lachen im Halse stecken.

Studierende kommt zu Wort

Kollegin Nicola Ankenbauer, GEW Mitglied ging mutig und engagiert zu Werke. Sie berichtete über den bundesweit wieder aufkommnenen Bildungstreik, auch in Heidelberg.
Sie forderte die Gewerkschaften auf sich stärker als bisher in die Kämpfe der Studis einzubringen.

Noch etwas Kultur

Die Musikgruppe 2-Plugget Akustik-Cover&More Band war wieder sehr angenehm und "erträglich", was die Lautstärke betrifft. Richtig wohltuend gut, war die einhellige Meinung.

Eine neu formierte Kindertanzgruppe hatte leider nur einen Tanz für uns einstudiert, bis jetzt. Aber, der war sehr, sehr lebendig und liebevoll inszeniert.

Ein richtig erfolgreiches Fest, kämpferisch, in der Sache und mit unseren berechtigten Forderungen. Aber inzwischen auch etwas Familienfreundlich, so, dass die Leute wieder lieber zu uns kommen, als früher.
Aber auch bei diesem Fest gibt es noch vieles zu verbessern, packen wir es an. Bei fast nur ehrenamtlicher Tätigkeit der Beteiligten kann es auch kaum anders sein.

Alle gemeinsam!

Herzlichen Dank allen Akteuren, egal an welchem Platz in Vorbereitung und Durchführung sie standen, ganz großen Dank aber vor allem unserem Auf-und Abbau Chef, und Anlaufstelle für die Wehwechen des Tages:

Jürgen Berdel

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Letzte Änderung: 16.03.2013


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Telefon: +49 (6221) 9824-0 | Telefax: +49 (6221) 9824-30 | | Web: www.heidelberg.igm.de

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